Nehemiah Persoff

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Nehemiah Persoff
Nehemiah Persoff
Spielt: Oberster Kommandant
Synchronstimme:
Geburtsname:
Spitzname: Nick Perry, Nicky
Geburtsort: Jerusalem, Palästina
Geburtstag: 14. August 1919
Todestag: 4. Mai 2022
Todesalter: 102
Eltern:
Geschwister:
Ehepartner(in): Thia Persov
(22.8.1951 - jetzt)
(4 Kinder)

Norma Newton (5.12.1945 - ?)
(geschieden)
Kinder: 4
Familienstand: Verheiratet
Nationalität: USA USA

Nehemiah Persoff ist ein US-amerikanischer Schauspieler und Maler, der den Anführer der Östlichen Allianz in der Episode "Kriegsgefahr" der Originalserie spielt.
Zwischen 1948 und 1999 spielte er in fast 200 Film- und Fernsehproduktionen, meist in markanten Nebenrollen.

Schauspielkarriere

Nehemiah Persoffs wurde in Jerusalem geboren, wanderte aber 1929 mit seinen Eltern in die Vereinigten Staaten aus. Hier besuchte der Jude zunächst das Hebrew Technical Institute von New York City. Seinen ersten Lebensunterhalt verdiente sich Persoff danach als Elektriker bei der New York City Subway, wo es seine Aufgabe war, die Signalleuchten zu warten. Sein Interesse galt jedoch schon immer der Schauspielerei, und bereits früh trat er in Laien-Theatergruppen auf. Seine persönliche Motivation, es auch als professioneller Schauspieler zu versuchen, so die spätere Begründung Persoffs, sei der aufkommende Antisemitismus in Europa gewesen, und die im Zuge dessen vorherrschende Meinung, dass Juden es zu nichts brächten.

Persoff gewann ein Stipendium für eine New Yorker Schauspielschule und sollte im Cort Theatre sein Broadway-Debüt mit dem Kriegsdrama The Eve of St. Mark von Maxwell Anderson geben. Allerdings wurde er kurz vor der Premiere entlassen. Erst 1940 stand er in The Emperor's New Clothes erstmals auf der Bühne. 1942 musste Persoff wie andere Männer seinen Wehrdienst im Zweiten Weltkrieg leisten und diente drei Jahre an europäischen Kriegsschauplätzen. Nach seinem Ausscheiden aus der Armee wurde Persoff von der einflussreichen Schauspielerin Stella Adler entdeckt und gefördert. 1947 stand er in Charles Laughtons Bühnenproduktion Galileo von Bertolt Brecht wieder auf der Bühne und zählte im gleichen Jahr außerdem zu den ersten Schauspielschülern von Elia Kazan. 1948 erfolgte Persoffs Filmdebüt in Stadt ohne Maske unter Regie von Jules Dassin, in dem er allerdings nur eine kleine Rolle übernahm, die weder im Abspann erwähnt wurde, noch über Sprechtext verfügte.

Seine Karriere umfasst Rollen in fast 200 Fernsehserien und Spielfilmen. In den 1950er-Jahren hatte er unter anderem kleine Rollen in Elia Kazans Die Faust im Nacken – als Taxifahrer während Marlon Brandos berühmter „Contender“-Szene – oder in Alfred Hitchcocks Der falsche Mann in der Rolle von Henry Fondas Schwager "Gene Conforti". Eine seiner bekanntesten Rollen verkörperte er 1959 in Billy Wilders Filmklassiker Manche mögen’s heiß als Mafiaboss "Der kleine Bonaparte", wobei Persoff die Figur bewusst als Mussolini-Parodie anlegte. In der Folgezeit spielte er 1965 den fiktiven Hohepriester "Schemia" in der aufwendigen Bibelverfilmung Die größte Geschichte aller Zeiten sowie 1968 in Der Tag der Eule, einem Film über die italienische Mafia nach dem gleichnamigen Roman von Leonardo Sciascia. Besonders häufig spielte er Schurkenrollen und Figuren fremder Ethnien. 1976 wirkte er als Ehemann von Maria Schell in dem Filmdrama Reise der Verdammten mit und spielte 1983 in Yentl, basierend auf der Kurzgeschichte Yentl, the Yeshiva Boy von Isaac Bashevis Singer, den Vater der Titelfigur, die von Barbra Streisand verkörpert wurde. 1988 war er als Rabbi in Martin Scorseses Die letzte Versuchung Christi sowie als Professor in der Komödie Twins – Zwillinge neben Arnold Schwarzenegger und Danny DeVito zu sehen.

Neben Kinoauftritten war Persoff insbesondere zwischen den 1950er- und 1980er-Jahren auch ein sehr vielbeschäftigter Fernsehdarsteller, der sich als Gastdarsteller in zahlreichen Fernsehserien profilieren konnte. So übernahm er Rollen in Serienklassikern wie Columbo, Mord ist ihr Hobby, Hawaii Fünf-Null, Unsere kleine Farm, Drei Engel für Charlie, Rauchende Colts, Gnadenlose Stadt, Law & Order und Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert. Obwohl Nehemiah Persoff in seiner Film- und Fernsehkarriere eigentlich nie Hauptrollen spielte und keine Filmpreise gewann, erarbeitete er sich einen Ruf als vielseitiger Charakterdarsteller von Nebenrollen. Nach einem kleineren Schlaganfall im Jahr 1989 reduzierte er auf Anraten seiner Ärzte sein Drehpensum und zog sich in den 1990er-Jahren langsam aus der Schauspielerei zurück. In dieser Zeit sprach er die Rolle des "Papa Mousekewitz" in den Feivel-Zeichentrickfilmen.

Privatleben und Malerei

Persoffs Vater war Silberschmied und Maler. Während er sich anfänglich für Malerei interessierte, sah er, dass die Künstler von 1936 Schwierigkeiten hatten, die Malerei zum Lebensunterhalt zu machen, und verfolgten so die Schauspielerei. 1999 zog sich Persoff von der Schauspielerei zurück und widmet sich seitdem dem Malen von Bildern. Seine bisher über 100 entstandenen, größtenteils impressionistischen Werke waren in zahlreichen kalifornischen Städten ausgestellt. Mit seiner Frau Thia ist er seit 1951 verheiratet, mit ihr hat Persoff vier gemeinsame Kinder. Er lebt heute in der kalifornischen Kleinstadt Cambria. Dort feierte er im August 2019 seinen 100. Geburtstag mit über 140 Gästen.

Filmografie (Auswahl)